Die Basisrente oder auch Rürup genannt, ist eine geförderte Altersvorsorge der ersten Schicht.
Was anfangs für Selbstständige und Freiberufler gedacht war, ist nun für alle „Gutverdiener“ eine sinnvolle Vorsorge für die Rente.
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3 Säulen der Altersvorsorge
Die Altersvorsorge unterteilt sich in 3 Säulen, welche folgendermaßen aufgebaut sind:
In der gesetzlichen Altersversorgung zählen folgende Produkte:
- gesetzliche Rentenversicherung
- Beamtenversorgung
- Alterssicherung der Landwirte
- Berufsständische Versorgung
- Basisrente
In der betrieblichen Altersversorgung zählen folgende Produkte:
- Direktversicherung
- Pensionskasse
- Pensionsfonds
- Unterstützungskasse
- Direktzsage
- Riesterrente
In der privaten Altersversorgung zählt folgendes:
- private Rentenversicherung
- private Lebensversicherung
- Aktien
- ETF’s
- Bargeld
- Immobilien
Kennzeichen einer Basisrente
Die Basisrente, welche vom Namensgeber Bert Rürup im Jahr 2005 eingeführt wurde, ist eine geförderte Altersvorsorge, die mit frühsten 62 als Leibrente ausgezahlt wird. Diese Form der Altersvorsorge ist deshalb so attraktiv, weil hohe Freibeträge geltend gemacht werden können.
Ledige können in 2021 25.787€ und verheiratete 51.574€ geltend machen. Diese Höchstgrenzen steigen bis zum Jahr 2025 jährlich um 2%. Ab 2025 bleiben die Höchstgrenzen dann gleich.
Die Basisrente kann in einer klassischen oder fundgebundenen Rentenversicherung abgeschlossen werden.
Die bezogene Basisrente muss zum Rentenbeginn voll versteuert werden. Warum das trotzdem vorteilhaft sein kann, erfährst du hier:
Eine ledige Angestellte verdient 75.000€ im Jahr. Davon zahlen Arbeitgeber und Arbeitnehmerin 6.095€ im Jahr in die gesetzliche Rentenversicherung.
Die Arbeitnehmerin spart ebenfalls 6.000€ im Jahr in eine Basisrente.
Vorsorgeaufwendung | in € |
jährlicher AN Beitrag zur GRV | 7.000 |
jährlicher AG Beitrag zur GRV | 7.000 |
Beiträge Rürup-Rente | 6.000 |
insgesamt | 20.000 |
Höchstbetrag für Vorsorgeaufwendungen | 25.787 |
92% von 20.000 | 18.400 |
Abzug steuerfreier AG-Anteil | 7.000 |
verbleibender Betrag | 11.400 |
Würde die Angestellte nun den Steuerrahmen ganz ausschöpfen wollen, also die 25.787€, so könnte sie 5.787€ im Jahr zusätzlich in die Rürup einzahlen.
Steuerliche Situation
Von den angegebenen 6.000€ im Jahr wären bei einem Einkommen von 70.000€ der Grenzsteuersatz laut Steuertabelle 44,3%. Die Absetzbarkeit in 2021 beträgt 91%. Demnach entsteht folgende Steuerrückzahlung:
Jahreseinkommen Brutto in € | Grenzsteuersatz in % | Jahresbeitrag Rürup in € | davon 2021 absetzbar in € | Steuerrückzahlung in € |
70.000 | 44,3 | 6.000 | 5.460 | 2.419 |
Wie hoch der Anteil der Rente ist, der mit Rentenbeginn besteuert wird, hängt von dem Jahr ab, in dem du in Rente gehst. 2021 liegt der zu besteuernde Anteil der Rürup-Rente bei 81%. Dieser Wert steigt jährlich um 1% bis es in 2040 dann zu 100% zu versteuern ist.
Wie hoch deine Steuerlast dann ist, hängt von deiner Einnahme-Situation im Alter ab.
Für wen ist eine Basisrente geeignet?
Dass eine Altersvorsorge nicht lediglich über die gesetzliche Rentenversicherung gelingt, sollte mittlerweile jedem klar sein. Neben der Rürup-Rente gibt es verschiedene Formen der Altersvorsorge. Für wen macht eine Rürup aber Sinn?
Ob Angestellt oder Selbstständig spielt keine Rolle. In der Regel solltest du zu den „Gutverdienern“ zählen. Als „Gutverdiener“ solltest du ca. 60.000€ im Jahr verdienen. Je höher dein Einkommen ist, desto mehr kannst du steuerrechtlich geltend machen.
Selbstständige, die gerade erst mit ihrem Business angefangen haben, sollten entsprechend mit einem „kleinerem“ Beitrag anfangen. Dir sollte ebenfalls klar sein, dass eine Rürup nicht gekündigt werden kann. Vorteil und Nachteil zugleich. Wenn du die steuerlichen Vorteile nutzen willst, solltest du die Rürup als Vorsorge fürs Alter nutzen.
Vor- und Nachteile der Basisrente
Vorteile
- Steuervorteil durch Steuererklärung
- Disziplin-Vorsorge (Nicht kündbar)
- lebenslange Rente
- Anlagevariante frei wählbar
- Beitragshöhe kann verändert werden
- Insolvenz & Pfändungssicher
- Hartz IV sicher
Nachteile
- unkündbar
- schwierig, den Anbieter zu wechseln
- Beitragsauszahlungen nicht möglich
- Keine Kapitalleistung mit Rentenbeginn
Du siehst, dass einige Dinge bei der Rürup-Rente zu beachten sind. Nachteile, die als Nachteil erscheinen (Unkündbarkeit) wirken für andere als Vorteil, weil der Vertrag, der für das Alter gedacht ist nicht gekündigt werden kann. Du kannst den Vertrag lediglich beitragsfrei stellen. Somit bleibt das angesparte Geld für deine Altersvorsorge bis zum Rentenbeginn im Topf.
Du siehst, dass die Basisrente eine sehr spezielle Form der Absicherung ist. Wie bei Themen zur Berufsunfähigkeit, Gewerbeabsicherungen oder Krankenversicherung solltest du dich vom Experten beraten lassen.
Wenn du dich zu diesem Thema beraten lassen willst, dann kontaktiere uns gerne, damit wir die optimale Lösung mit dir entwickelt können.